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Chronische Schmerzen, Angst und Stress: Was passiert da? Und was kannst Du tun?

Die tiefe Verbindung zwischen chronischen Schmerzen, Angst und Stress

Schmerzfrei am Strand

Hast du dich jemals gefragt, warum Schmerzen oft von Angst und Stress begleitet werden? In diesem Blogartikel werden wir uns auf eine wissenschaftliche Reise begeben, um die tief verwurzelte Verbindung zwischen diesen Elementen zu erkunden. Am Ende dieses Artikels wirst du nicht nur verstehen, warum diese Verbindung besteht, sondern auch konkrete Schritte kennenlernen, wie du sie überwinden kannst. Bleib dabei, denn wir brechen jetzt auf.

Einführung

Willkommen auf unserer wissenschaftlichen Expedition in die Welt der chronischen Schmerzen, Angst und Stress. Mein Name ist Gideon, und ich bin nicht nur ein Psychotherapeut, sondern auch selber Schmerzpatient. Das heißt, ich kenne die Dinge, über die ich hier schreibe nicht nur aus Büchern. Sie haben mich oft lange Zeit im Leben begleitet.

Unser Körper und Geist sind eng miteinander verflochten. Wenn wir Schmerzen erleben, reagiert unser Körper mit einer automatischen Reaktion von Angst und Stress. Aber warum ist das so?


Der Körper und Schmerzen

chronische Schmerzen

Schmerzen sind ein altes Warnsystem, das evolutionär entstanden ist, um uns vor potenziellen Gefahren zu schützen. Interessanterweise nutzen Angst und Stress ähnliche Gehirnregionen wie Schmerzen. Diese Verbindung zwischen den Systemen ergibt Sinn, wenn es um akute Schmerzen geht, die uns vor weiterem Schaden bewahren sollen. Wenn Schmerzen auftreten, wird unser Gehirn in den Alarmzustand versetzt, und wir erleben Stress und Angst. Bei chronischen Schmerzen, die bereits eine stressige Belastung darstellen, verschärft sich diese Wechselwirkung. Stress, Angst und Schmerzen verstärken sich gegenseitig, selbst wenn wir diese Emotionen nicht bewusst wahrnehmen und lernen, anders mit Ihnen umzugehen.


Dabei ist es essenziell zu verstehen, dass Schmerzen im Gehirn entstehen. Ob du Schmerzen empfindest oder nicht, wird allein in deinem Gehirn entschieden. Hast du dich jemals gewundert, wie du am Ende des Tages einen blauen Fleck entdecken kannst, obwohl du dich nicht an eine Verletzung erinnerst? Dein Gehirn kann Schmerzen in gewisser Weise ausblenden, bis du aktiv darauf reagierst. Dein Gehirn hat die Kontrolle darüber, ob Schmerzen wahrgenommen werden oder nicht. Das heißt jetzt aber freilich nicht, dass wir bewusst mal eben darüber entscheiden können, ob wir Schmerzen spüren oder nicht. Das unterliegt nur wenig der bewussten Kontrolle. Wenn es nicht so wäre, hätten wir wahrscheinlich kaum ein Problem mit den vielen chronischen Schmerzen auf dieser Welt.


Die komplexen Wechselwirkungen von Schmerzen, Angst und Stress

Nicht nur Schmerzen führen zu Angst und Stress, sondern auch umgekehrt. Es kann vorkommen, dass du über längere Zeiträume hinweg mit anhaltender Angst und Stress lebst und plötzlich körperliche Schmerzen auftreten. Unser Gehirn ist da fest verdrahtet, zwischen Schmerzen, Angst und Stress, sodass auch Angst und Stress Schmerzen auslösen können. Ist der Schmerz deswegen eingebildet? Sicherlich nicht!


Bis jetzt haben wir dabei von einer somatoformen Schmerzstörung gesprochen, die oft wenig ernst genommen wurde. Tatsache ist aber, dass die Schmerzen genauso real sind, wie alle anderen Schmerzen und auch genauso weh tun können. Übrigens kann über diesen Mechanismus auch ein Schmerzgedächtnis abgerufen werden. Letztlich beeinflussen sich Angst, Stress und Schmerz in beide Richtungen. Aufgrund der wissenschaftlichen Fortschritte der letzten Jahre sprechen wir heute von einem noziplastischen Schmerz. Dieser Begriff wird aber noch nicht weitläufig im Gesundheitssystem verwendet. Die Diagnose der somatoformen Schmerzstörung wird sich mit der Nutzung des ICD-11 der WHO in den nächsten Jahren erledigt haben. Aufgrund der vielen Missverständnisse, die diese Bezeichnung , oder auch „psychosomatische Schmerzen“, mit sich gebracht hat, finde ich das eine sehr begrüßenswerte Entwicklung.


Was kannst du also tun?

Atmung und Meditation

Der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zur Heilung besteht darin, dich selbst zu beruhigen. In den meisten Fällen signalisieren chronische Schmerzen keine akute Gefahr. Daher ist es unerlässlich, deinem Gehirn die Botschaft zu vermitteln, dass es sicher ist. Dies ist jedoch leichter gesagt als getan, da Stress und Angst hauptsächlich in den älteren Bereichen unseres Gehirns stattfinden, die oft als primitiv bezeichnet werden. Sie sind unserem bewussten Entscheiden immer vorgeschaltet. D.h. es ist denkbar schwierig, sich einzureden, man habe keine Angst oder sei nicht gestresst, wenn man es schon längst fühlt.


Um deinem Gehirn also Sicherheit zu vermitteln, musst du ihm durch Erfahrungen zeigen, dass es keinen Grund zur Sorge gibt! Hier ist eine einfache, aber wirksame Übung aus unserem Programm "Schritt ins Leben", die du fast überall durchführen kannst und die einen ersten Schritt darstellen kann. Lass Dich nicht durch ihre Einfachheit irritieren. Durch sie wird nicht alles gut, sie wird Dir aber immer wieder helfen können, Dein gestresstes Gehirn etwas zu beruhigen.


Hand auf das Herz legen und atmen:

Suche dir einen ruhigen Ort, setze dich bequem hin, lege deine Hand auf dein Herz und schließe die Augen. Konzentriere dich auf deinen Atem. Atme tief ein, halte den Atem einen Moment und atme dann langsam aus. Nimm Dir für das Ausatmen ungefähr doppelt so viel Zeit wie für das Einatmen.


Wenn Du die Übung als Schritt für Schritt Anleitung und weiterführende Informationen haben möchtest, abonniere doch einfach meinen Newsletter indem Du auf den Button hier drunter klickst:



Ein erfülltes Leben ist möglich

Die Verbindung zwischen chronischen Schmerzen, Angst und Stress ist komplex und tiefgreifend. Schmerzen aktivieren ähnliche Gehirnbereiche wie Angst und Stress, und diese Emotionen und Empfindungen verstärken sich gegenseitig. Es ist entscheidend zu erkennen, dass Schmerzen im Gehirn entstehen und dass es möglich ist, das Gehirn zu beruhigen und ihm Sicherheit zu vermitteln.

Erfülltes Leben mit Freunden

Die vorgestellte Übung ist nur ein erster Schritt auf dem Weg zur Heilung von chronischen Schmerzen, Angst und Stress. Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert Zeit, Geduld und professionelle Hilfe. Doch mit dem richtigen Ansatz und einer positiven Einstellung ist es durchaus möglich, ein erfülltes Leben trotz chronischer Schmerzen zu führen.


Weiterführende Literatur

Nobis, H-G. et al. (2020). Schmerz eine Herausforderung - ein Ratgeber für Betroffenen und Angehörige. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag.


Gordon, A. & Ziv, A. (2021). The Way Out: A Revolutionary, Scientifically Proven Approach to Healing Chronic Pain. Avery.


Hier kommst Du noch zu Videos, dass ich zu diesen Grundlagen gemacht habe:



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